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Es gibt verschiedene Modelle mit denen man ein Qualitätsmanagementsystem einführen kann.
Das bisher bekannteste und auch weltweit am meisten verbreitete Modell, ist die Nachweisnorm
DIN EN ISO 9001. Bei dieser QM-Norm kann man durchaus von einer Erfolgsgeschichte
sprechen.
Die Mutter aller Normen liegt seit Ende 2015 in der aktuellen Version ISO 9001:2015 vor. Die
letzte Normrevision hat wesentliche Veränderungen mitgebracht, die u.a. auch Synergien für
weitere ISO basierte Normen hat (UMS, AMS, EnMS usw.). Eine wesentliche Veränderung ist die
Fokussierung auf die Zielerreichung. Es kommt darauf an was am Ende herauskommt, Output
matters !
Weitere wichtige Themen sind:
High Level Structure (HLS) – einheitliche Kapitelstruktur HLS für die meisten ISO basierten
Normen
1.
Anwendungsbereich
2.
Normative Verweisungen
3.
Begriffe
4.
Kontext der Organisation
5.
Führung
6.
Planung
7.
Unterstützung
8.
Betrieb
9.
Bewertung der Leistung
10.
Verbesserung
Der High Level Structure (HLS) mit seinen identischen Textbausteinen, gemeinsamen Begriffen
und Definitionen ist besonders für die Organisationen interessant, die mehrere
Managementsysteme implementiert haben (QMS, UMS, AMS, EnMS usw.). Die meisten ISO
basierten Normen wenden mittlerweile den HLS an oder werden bei der nächsten Revision auf
den HLS umsteigen. Dank der Vereinheitlichung lassen sich weitere Anforderungen und Systeme
mit deutlich geringerem Aufwand in ein bereits vorhandenes System integrieren.
Kontext der Organisation: Die ISO 9001:2015 spricht in ihrer aktuellen Ausgabe vom Kontext der
Organisation. Auch dieser Punkt ist sicherlich spannend, denn hierbei geht es um die Frage:
Sind die Bedürfnisse und Erwartungen der interessierten Kreise in der Organisation bekannt.
Dies können externe und interne Kreise bzw. Parteien sein. Die Anforderungen der interessierten
Parteien, die für das QMS relevant sind, müssen dann bestimmt, überwacht und überprüft
werden.
Prozessorientierung: Die Prozessorientierung ist nichts neues, denn dies war die wesentliche
Änderung in der Version ISO 9001:2000 sowie in der Version ISO 9001:2008. Mit der aktuellen
9001:2015 wird die Förderung des prozessorientierten Ansatzes und die Steuerung der Prozesse
innerhalb der Organisation gemäß P-D-C-A Zyklus konkreter unterstützt.
Dokumentierte Information, ohne Handbuch: Die Organisationen haben seit der letzten Revision
mehr Freiheiten erhalten ihre dokumentierte Informationen bereitzustellen. D.h. konkret, ein QM-
Handbuch wird nicht mehr zwingend eingefordert. Dies gibt mehr Spielräume, insbesondere für
kleinere Unternehmen. Die meisten Unternehmen haben heute schon ein papierloses
Managementsystem auf dem Firmenserver und somit datengesichert implementiert. Das
klassische QM-Handbuch hatte eigentlich schon vor der letzten Revision ausgedient. Weiterhin
besteht allerdings die Verpflichtung, die dokumentierte Information zu lenken, Änderungsbedarf
festzustellen und dort wo notwendig, zu archivieren.
Verantwortung für das QMS: Neu gegenüber Vorgängerversionen ist auf jeden Fall der größere
Freiraum, den die ISO 9001:2015 den Unternehmen bei der Umsetzung der Anforderungen lässt.
Ein Qualitätsmanagementbeauftragter und die damit verbundene schriftliche Beauftragung wird
nicht mehr zwingend von der aktuellen ISO 9001:2015 eingefordert. Der größere
Handlungsspielraum bedeutet aber auch eine größere Verantwortung für die oberste Leitung und
für jeden einzelnen Mitarbeiter. Das setzt sehr gute Prozesskenntnisse und eine hohe Motivation
voraus. Personen müssen im Unternehmen benannt werden, die mit Qualitätsrelevanten
Aufgaben beauftragt sind bzw. die Befugnisse haben, das QM-System aufrechtzuerhalten und
weiter zu entwickeln und über die Leistung des QMS zu berichten. Diese Personen müssen dann
auch entsprechend kompetent sein. Es bleibt der Organisation überlassen, welche und wieviel
Personen mit entsprechenden QM relevanten Aufgaben beauftragt werden.
Wichtig ! Die oberste Leitung muss in Bezug auf das QMS Führung und Verpflichtung zeigen und
ist letztendlich für das QMS verantwortlich.
Risikobasierter Ansatz: Die neue ISO 9001:2015 fordert den Risikobasierten Ansatz bei der
Festlegungen der Prozesse. Damit sind Maßnahmen im Umgang mit Risiken und Chancen
innerhalb der Organisation gemeint. Somit wird das Thema Vorbeugemaßnahmen in der ISO
9001:2015 durch den risikobasierten Ansatz zum Ausdruck gebracht. Ein formelles
Risikomanagement oder gar ein Risikokataster ist hiermit nicht gemeint bzw. wird nicht
eingefordert. Allerdings müssen Risiken und Chancen ermittelt, bewertet und mögliche
Maßnahmen abgeleitet werden. Hierzu sind gängige Methoden und etablierte Werkzeuge wie
z.B. FMEA’s, SWOT-Analysen, ABC-Analysen oder eine Risikomatrix durchaus empfehlenswert.
Wissen in der Organisation: Die Organisation muss das Wissen bestimmen, das benötigt wird,
um ihre Prozesse durchzuführen und um die Konformität von Produkten und Dienstleistungen zu
erreichen. Dieses Wissen muss aufrechterhalten und in erforderlichem Umfang zur Verfügung
gestellt werden. Wissen wird sehr oft durch Erfahrung erlangt und basiert auf interne und externe
Quellen. Kompetente Mitarbeiter sind die Grundpfeiler der Organisationen. Damit Mitarbeiter
diese Kompetenzen erlangen muss das Wissen in der Organisation organisiert werden (Wissen:
erzeugen – speichern – verteilen – anwenden).
Die sieben (7) - Qualitätsmanagementgrundsätze:
1. Kundenorientierung
2. Führung
3. Einbeziehung von Personen
4. Prozessorientier Ansatz
5. Verbesserung
6. Faktengestützte Entscheidungsfindung
7. Beziehungsmanagement
In der ebenfalls aktuellen Version der ISO 9000:2015 (Grundlagen und Begriffe zum QMS) sind
die 7 Grundsätze des Qualitätsmanagement festgelegt und beschrieben. Diese Grundsätze
finden sich in den Anforderungen der ISO 9001:2015 wieder.
Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Themen, die in der ISO 9001:2015 festgelegt sind.
Generell muss das Ziel eines systematischen Qualitätsmanagements sein, durch einen
kontinuierlichen Verbesserungsprozess effektive Arbeitsprozesse, eine höhere
Kundenzufriedenheit und damit verbunden auch einen höheren wirtschaftlichen Ertrag zu
erreichen. Er darf nicht sein, dass ein aufgestülptes, falsch strukturiertes QM - System die
eigentlichen Ziele
•
verbesserte und stabile Prozessabläufe im Unternehmen
•
kontinuierliche Verbesserung auf allen Ebenen
•
höhere Kundenzufriedenheit extern wie intern
•
höhere wirtschaftliche Erträge (besonders wichtig)
verfehlt und ein Eigenleben ‚neben‘ der tatsächlichen Arbeit führt.
Die prozessorientierte Norm ISO 9001:2015 bietet, richtig angewandt, wesentliche Vorteile für die
Unternehmen/Organisationen und speziell für deren Kunden. Betrachten Sie die Norm als
Chance für Ihr Unternehmen/Organisation, die letztendlich dazu beiträgt, Wettbewerbsvorteile
durch gezielte Kundenbindung und effektive Prozessabläufe zu sichern.
Diese möchten wir ihnen gerne vorstellen.
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